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Hier welche meiner Texte, allerdings auch nur ein Bruchteil.

 

Manchmal

 

Manchmal, da sitze ich die ganze Nacht in meinem Bett und schluchze und weine. Jede einzelne Träne die mir über die Backe läuft, hat ihren Wert. Viele sagen mir am nächsten Morgen, dass das nicht nötig gewesen wäre, dass ich nicht weinen hätte brauchen. Aber glaubt mir, es war nötig!

Ich weine doch nicht umsonst. Was soll ich denn sonst anstellen mit meiner Trauer?

Ihr seht doch immer nur das, was ihr sehen wollt! Ihr seid so oberflächlich geworden, dass ihr nicht mehr zwischen den Zeilen lesen könnt! Ich versuche euch so viel zu sagen, doch nie hört ihr mir zu! Ich verzweifle an meiner Einsamkeit. Diese Nächte, in denen ich nur die bitteren Tränen habe, sind nicht schön für mich. Es ist niemand da, der mich im Arm hält. Egal was auch immer ist, ich bin allein damit. Niemand ist da, der mir gut zureden kann. Ich könnte in solch einem Moment sterben und es würde erst Stunden später auffallen. Dann wäre es zu spät. Genau, wie alles bis jetzt immer zu spät war. In den letzten Jahren hat niemand auf mich aufgepasst. Niemand hat mir zugehört. Ich hatte immerzu nur mich, sonst nichts und niemanden!

Und ich bin verdammt traurig darüber!

In den einsamen Nächten gibt es nichts, was ich mir mehr wünsche als jemanden an meiner Seite, der mir sagt dass ich gebraucht werde.

 

 

 

 

Nächtliche Gedanken

 

 

Gerade höre ich wieder den Regen an mein Fenster prasseln. Sehen kann ich es ja nicht mehr, da es mitten in der Nacht ist. Im Hintergrund habe ich Musik laufen, etwas langsames, sehr stilles. Ich habe heute wieder so etwas wie einen „besinnlichen Abend“.

Das sind Abende, da mach ich mir dann Gedanken über mich, mein Leben, meine Freunde, eben über Gott und die Welt. Ich frage mich gerade, was ich hier mache. Alle reden immer über den Sinn des Lebens. Doch muss alles was wir tun einen Sinn haben? Sind wir nur da, um die Welt perfekt zu machen? Müssen wir denn immer etwas leisten um anerkannt zu werden? Eigentlich ist das doch irrsinnig. Normalerweise sollte alles so gestaltet sein dass man gar nicht erst auf solche Fragen kommt!

Ich bin ja nun wirklich nicht gläubig, nicht umsonst habe ich der Kirche den Rücken gekehrt und meine Konfirmation geschmissen! Ich bin gerade damit fertig geworden, mir mit einer Zirkelspitze Sätze in den Arm zu ritzen.

„Ich will sterben“ und „Can’t live“ waren es.

So fühle ich mich ja auch gerade. Lebensunfähig. Komplett aufgeschmissen, ohne jeglichen Halt. So gedankenleer, aber trotzdem so als könnte ich nicht aufhören zu denken. Das ist sehr beunruhigend grade, es zerwühlt mich. Denn es macht mir ja irgendwo Angst zu wissen, wie schlimm es eigentlich um mich steht, und trotzdem so hilflos zu sein. Ich weiß, dass ich mich da schon durchboxe, stark genug bin ich allemal! Ich schaff das schon, nur der Weg ist so steinig, und immer wieder falle ich und schürfe mir alle Glieder dabei auf. Da bleiben Narben und Erinnerungen davon zurück, die ich lieber wieder aus meinem Kopf haben möchte, denn die zerstückeln mich ja schon richtig. Das macht mich noch kaputt. Klar, ich schaff es manchmal nicht dran zu denken, für eine gewisse Zeit es zu „vergessen“, aber so wie ich mir das vorgestellt hatte, geht es dann wohl doch nicht. Ich hab mir so lange eingeredet, wenn ich nicht dran denke, dann geht es weg. Aber das war wohl ein klassischer Fall von „falsch gedacht“! Da hab ich dann damals angefangen drüber nachzudenken, sodass ich schließlich lernen konnte darüber zu sprechen. Mit möglichst vielen, damit es zumindest mal raus war. Das hat schon etwas geholfen, und ich hab gleich gesehen, auf wen ich mich verlassen kann und auf wen nicht. Ja, ich bin schon froh meine Leute um mich zu haben. Die peppen mich schon immer wieder etwas auf wenn es mir so arg schlecht geht!

Das tut gut!

Aber dazu muss man halt Menschen an sich heranlassen. Das wiederum finde ich sehr schlecht, das kann wirklich böse ausgehen! Aber das kenne ich ja schon, sollte ich mich nicht mehr so sehr davon beeindrucken lassen...

Weh tut es zwar immer wieder, aber ich stehe doch dann relativ schnell wieder auf meinen Beinen. Ich musste mir das alles ja irgendwie aneignen, sonst wäre ich wahrscheinlich relativ früh psychisch vor die Hunde gegangen. Dafür geht es mir jetzt manchmal so schlecht. Aber jetzt komme ich, denke ich, besser damit zurecht, als wie wenn ich acht oder neun Jahre alt wäre. Also habe ich wohl eine ganz gute Entscheidung getroffen. Oder es war wohl eher ein Reflex der mich dazu gebracht hat, noch nicht über alles nachzudenken!

Nun denke ich darüber nach und rede darüber. Wenn ich davon spreche, dann kommt es manchmal so rüber, als wäre es mir egal, oder ich würde es heruntersetzen. Egal ist es mir nie, ich weiß nämlich ganz genau was in mir vorgeht und wer ich bin. Schließlich fühle ich diese Gefühle, und schließlich musste ich mir frühzeitig Sachen anlernen, mit denen ich normalerweise noch länger hätte warten können. Allerdings werden mir diese Dinge jetzt ein Wenig zum Verhängnis, da meine Umwelt meist noch nichts damit anfangen kann. Die müssen es zum Teil erst noch lernen. Aber das macht ja nichts, das geht vielleicht schneller als man denkt! (Ja, da spricht ausnahmsweise mal die Hoffnung aus mir heraus J )

Ach, grade geht wieder so viel in meinem Kopf herum. Ich hätte jetzt so gerne jemanden hier, der mich nicht verurteilt für das was ich bin und was ich mache. Jemanden der mich einfach so hinnimmt. So wie ich nun mal bin. Vorerst auch mit allen meinen Eigenarten, die oft schlecht sind. Aber man kann einfach nicht von mir verlangen, dass ich Schutzreaktionen die ich mal gebraucht hab, die ich mir über Jahre angelernt habe, einfach so abzulegen. „Mission Impossible“ würde ich mal sagen!

Aber ich bin doch nicht dumm! Ich bin so schlau um zu begreifen dass manches nicht gut ist was ich mache, und dass das irgendwann aufhören muss, aber nicht jetzt, nicht morgen und auch noch nicht übermorgen. Es reicht doch völlig wenn bis zu meiner Hochzeit alle Narben auf meinem Arm weg sind, und meine zu Tode betrübte Seele wieder lachen kann. Das würde mir vollkommen reichen. Und solche Freunde wünsche ich mir, die diesen steinigen und langen Weg mit mir gehen, die nicht von mir verlangen diesen Weg innerhalb von ein paar Sekunden zu sprinten. Da muss ich nun mal schon am Stock gehen. Wie eine alte Frau die müde geworden ist, und deren Beine sie eben nicht ganz leicht und schnell tragen. Aber eine Stütze habe ich ja dann. Meine Freunde. Die helfen ja so gut sie können…aber sie können’s halt nicht gut! Zumindest die meisten davon.

Manchmal bin ich wirklich kurz vor der Kapitulation! Da möchte ich nicht mehr weitergehen. Zu schwer fällt es mir. Es liegen da solche riesigen Schlaglöcher vor mir. Doch es hat dann immer wieder Leute gegeben, die mich drüber gestoßen haben, über das ganze riesige Loch! Allerdings bleiben diese Leute dann immer auf der anderen Seite stehen. Ich kann dann immer nur noch zurückschauen, ihnen winken und ihnen herzlich danken, dass sie das (oft unbewusst) für mich getan haben. Dann muss ich mich  immer umdrehen und mir sagen: „So ist das eben! Du hast dieser Person viel zu verdanken, aber jetzt nimm Abschied und behalt sie –falls du durch gute Taten über dieses Loch gekommen bist- in deinen Erinnerungen. Das wird dir helfen und du kannst weitergehen mit denen, die es mir dir über diesen kleinen Abgrund geschafft haben!“

Viele solcher kleinen Schluchten hat es nun schon gegeben, und der Weg ist noch immer steinig. Ich habe keine Ahnung wie lange er noch ins Nichts führt. Ich weiß nicht, wer mir auf diesem Weg noch Beistand leisten wird. Und wer den Weg verlassen wird weiß ich jetzt auch noch nicht. Aber was ich weiß ist:

Ich muss ihn niemals einsam gehen sofern ich es nicht möchte!

Ich bin stark genug um mich am Ende glücklich unter einem Baum niederlassen zu können um meinen Kindern etwas vom Leben erzählen zu können!

Manchmal werde ich mir verloren vorkommen, und ich denke ich kann nicht weiter.

Und nichts desto trotz werden die Menschen die wirklich zu mir stehen mich wieder aufheben!

Damit ich wieder weitergehen kann, auf dem ach so steinigen Weg des manchmal ungerechten Lebens…

 

 

 

 

 

 

 

Reagieren statt agieren!!!

 

 

Gerade ist es wohl wieder so weit. Ich stehe wieder vor der Frage ob ich es tun soll oder nicht. Die glänzende kühle Klinge in meiner Hand, die von dir genau gemustert wird, ist so tückisch. Eigentlich tut mir dieses Ding nicht gut, aber andererseits schon. Ich möchte sie nur wieder ein einziges Mal spüren, mich den Schmerzen hingeben können die mir dieses Ding bereiten kann. Ich möchte doch nur wieder vergessen können und wegkommen von diesen schrecklichen Gedanken die mich quälen.

Langsam setze ich an, an der Innenseite des Unterarms. Ganz fest muss ich drücken, denn die Klinge ist durch das viele Schneiden schon etwas stumpf geworden. Einen kleinen Moment zögere ich noch. Aber ich brauche es! Ich darf nicht mehr überlegen!

Doch dann geht die Tür auf.

Mein Freund steht da und sieht mich nur an. Kein Ton kommt über seine Lippen, nur seine Augen füllen sich mit Tränen. Ich sehe wie langsam eine davon über seine Backe rollt, während er langsam auf mich zukommt. Er beugt sich zu mir runter, nimmt die Hand in der ich das Messer halte und drückt mir einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor er mir das Messer aus der Hand nimmt. Beschämt sehe ich zu Boden, denn ich kann jetzt nicht in seine traurigen blauen Augen sehen, denn schon lange tue ich ihm damit fast mehr weh als mir selbst. Er setzt sich auf den Stuhl gegenüber. Doch lange halte ich das nicht aus und muss aufstehen. Aber noch bevor ich gehen kann greift er nach meiner Hand und zieht mich zurück. Vorsichtig legt er den Kopf an meinen Bauch und fängt an zu weinen. Endlich traue ich mich, mich wieder zu bewegen. Ich fahre ihm mit der Handfläche über den Kopf.

„Es tut mir so Leid! Ich weiß es ist falsch, aber ich kann doch nicht mehr anders!“ stammele ich vor mich hin bevor es auch mir die Tränen aus den Augen presste.

Kaum hörbar gibt er mir zur Antwort: „Du kannst anders, du musst es nur wieder lernen! Dir fehlt nicht dieses blöde Ding da. Du brauchst es nicht mehr um zu wissen dass du nicht allein bist. Ich bin doch jetzt da, du musst nie mehr allein sein wenn du es nicht willst!“

Langsam steht er auf. Ich habe allerdings noch immer nicht die Kraft ihn anzusehen. Meine Augen sind geschlossen, solange bis ich seine Hand unter meinem Kinn spüre. Vorsichtig hebt er meinen Kopf hoch und ich sehe ihm direkt in die Augen. Spätestens als er mich küsst kann ich meine Tränen nicht mehr halten und ich lege den Kopf an seine Schulter. Wenn er doch nur in mich hineinsehen könnte, dann wüsste er, dass ich grade unerträgliche Schmerzen habe!

Als ich wenig später mit ihm auf dem Bett lag, konnte ich nur schweigen. Ich glaube er weiß auch nicht was er denn jetzt tun soll. Ich schaue ihn an und mir steigen schon wieder Tränen in die Augen. „Du, würdest du mir einen Gefallen tun?“ frage ich ihn etwas benommen.

„Klar, was soll ich denn machen?“ wollte er wissen.

„Nimm mich einfach nur in den Arm!“

Über eine Stunde lag ich so bei ihm. Immer abwechselnd hab ich mal geweint, dann geredet.

Aber ich denke es ist das Beste was man machen kann in so einer Situation!

Und ich danke Gott, wenn ich irgendwann einmal so einen Menschen habe, der so reagieren wird….